Nachdem wir uns in den letzten beiden Blogs mit der Einstellung der Schuhplatten und der Sattelposition befasst haben, widmen wir uns nun im letzten Schritt des Bike-Fittings der Einstellung der Lenkerposition, welche den Rückenwinkel und die Griffweite beeinflusst.
Rückenwinkel
Welche Position für einen Radfahrer effizient und gleichzeitig über längere Zeit haltbar ist, hängt hauptsächlich von der Muskelflexibilität ab. Sind die Muskeln verkürzt und damit die Flexibilität eingeschränkt, muss eine aufrechtere Position gewählt werden. Je flexibler jemand ist, desto flacher kann man auf dem Rad sitzen und gewinnt dabei aerodynamische Vorteile. Eine zu flache Position kann aber auch Probleme mit dem Becken und den Sitzknochen verursachen und zu erhöhtem Druck im Dammbereich führen. Die Einstellung des Rückenwinkels ist daher sehr individuell.
Im Bike-Fitting bei Vélobsessive berücksichtigen wir die individuelle Flexibilität, um eine vorgeschlagene Position zu berechnen, die anschliessend am Simulator ausprobiert und feinjustiert werden kann. In der Regel liegt der Rückenwinkel zwischen 40° und 55° und kann durch die Aufbauhöhe (Stackmass des Rahmens, plus Aufbau mit Spacer sowie Vorbauhöhe und Vorbauwinkel) beeinflusst werden.
Einstellung Griffweite (Reach)
Für die korrekte Einstellung der Griffweite ist die Oberkörperlänge und die Armlänge des Fahrers entscheidend. Eine zu weite Griffweite hat erneut Einfluss auf den Rückenwinkel und kann zu Verspannungen im Schulterbereich führen. Auch hier wird im Vélobsessive Bike-Fitting der Fahrer exakt ausgemessen, um einen Vorschlag zu berechnen, der anschliessend am Simulator getestet und feinjustiert werden kann. Eine optimale Griffweite kann über den Winkel von Hüft-Schulter-Handgelenk gemessen werden, der in der Regel zwischen 75° und 85° zu liegen kommt.
Lenkerbreite
Die breite des Lenkers muss ebenfalls auf die anatomischen Voraussetzungen des Fahrers abgestimmt sein. Früher galt die Formel Schulterbreite = Lenkerbreite. Die neusten Trends gehen aber zu schmaleren Lenkern, die einen «Flare» (nach aussen gestellte Drop-Bars) haben. Die ausgestellte Form der Drop-Bars bietet eine breitere Handposition, was zur Verbesserung der Stabilität und Kontrolle beitragen kann. Durch die natürlichere Haltung der Hände kann die ausgestellte Form die Belastung der Handgelenke und Schultern verringern, was besonders bei längeren Fahrten von Vorteil sein kann. Gleichzeitig ist der Lenker bei den Bremsgriffen schmaler, was eine kompaktere und aerodynamischere Position ermöglicht.
Die individuelle Anpassung dieser Elemente ist entscheidend, um nicht nur die Leistung, sondern auch den Fahrkomfort und die Gesundheit des Radfahrers zu optimieren. Insgesamt verdeutlicht das Bike-Fitting bei Vélobsessive die Bedeutung einer ganzheitlichen und individuellen Herangehensweise für ein harmonisches Fahrerlebnis.
Comments