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AutorenbildThomas Glättli

Aerodynamik beim Rennradfahren

Beim Rennradfahren strebt jeder Wettkampf- oder Hobbyradfahrer nach maximaler Geschwindigkeit und Effizienz. Ein entscheidender Faktor, der die Leistung massgeblich beeinflusst, ist der aerodynamische Widerstand. Er trägt mit etwa 48% zum Gesamtwiderstand bei, der ein Rennradfahrer auf einer durchschnittlichen Strecke erfährt.


Das Verständnis und die Optimierung der verschiedenen Aspekte des aerodynamischen Widerstands können das wahre Potenzial eines Radfahrers freisetzen. In diesem Blog-Beitrag gehen wir auf die drei Hauptkomponenten ein, die zum aerodynamischen Widerstand beitragen: den Fahrer, den Fahrradrahmen und den Laufradsatz.


Rennradfahrer im Windtunnel

Der Fahrer

Der Fahrer trägt mit über 82% den grössten Teil zum aerodynamischen Widerstand bei. Der Körper erzeugt Turbulenzen, während er durch die Luft gleitet. Durch eine aerodynamische Position kann dieser Widerstand reduziert und wertvolle Leistung gewonnen werden. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:


Körperhaltung

Eine niedrigere Position des Körpers, insbesondere des Oberkörpers, hilft, die Frontalfläche zu verringern und den Widerstand zu minimieren. Das Beugen der Ellbogen, das Einziehen des Kopfes und das gerade Halten des Rückens tragen zu einer stromlinienförmigen Form bei. Ein Bike Fitting kann hier helfen die Position aerodynamisch zu optimieren und trotzdem komfortabel auf dem Rennrad sitzen zu können.


Helm

Die Auswahl eines gut gestalteten, aerodynamischen Helms kann einen signifikanten Unterschied machen. Achte auf Helme mit stromlinienförmigen Formen, reduzierten Lüftungsschlitzen und trotzdem guter Belüftung, um Aerodynamik und Kühlung in Einklang zu bringen.


Kleidung

Eng anliegende, aerodynamische Radbekleidung aus fortschrittlichen Materialien kann den Luftwiderstand erheblich verringern. Suche nach Merkmalen wie strukturierten Oberflächen, nahtlosen Designs und strategisch platzierten Einsätzen, um Turbulenzen zu minimieren.


Der Fahrrad Rahmen

Der Fahrradrahmen selbst trägt nur mit etwa 7% zum Gesamtluftwiderstand bei. Trotzdem kann ein aerodynamisch optimierter Rahmen zur Verbesserung der Gesamtleistung beitragen. Beachte folgende Aspekte bei der Bewertung der Aerodynamik des Rennrads:


Rahmenkonstruktion

Hersteller nutzen Windkanaltests, um Rahmenformen für einen geringeren Luftwiderstand zu optimieren. Wähle einen Rahmen mit aerodynamischen Profilen (z.B. abgeflachten Gabeln und Streben), integrierter Kabelführung und minimalen Teilen, die den Luftstrom stören.


Lenker und Cockpit

Die Wahl von einem aerodynamisch optimierten Lenker und Cockpit kann die Frontalfläche verringern und die aerodynamische Effizienz verbessern. Integrierte Lenker- und Vorbaukombinationen sowie interne Kabelführung tragen zu einem schlankeren Profil bei.


Gabel- und Laufradintegration

Das Design der Gabel, einschliesslich der Form und Freiräume um das Laufrad, beeinflusst die gesamte Aerodynamik des Fahrrads. Integrierte Gabel- und Laufrad-Designs können Turbulenzen minimieren und die Luftstromeffizienz maximieren.


Brems- und Antriebskomponenten

Aero-Bremsen, versteckte Kabel und stromlinienförmige Antriebskomponenten helfen dabei, den Luftstrom zu eliminieren oder zu minimieren, wodurch der Widerstand verringert wird. Die Auswahl von Komponenten mit aerodynamischen Überlegungen kann die Gesamtleistung verbessern.


Der Laufradsatz

Die Laufräder tragen mit über 10% wesentlich zum aerodynamischen Widerstand bei.  Die Rotationskomponenten spielen dabei eine besonders wichtige Rolle, da sie nicht nur in der Vorwärtsbewegung Luftwiderstand erfahren, sondern auch in ihrer Rotationsbewegung.


Felgenhöhe

Hohe Felgenprofile bieten eine bessere aerodynamische Leistung durch geringere Turbulenzen und verbesserte Luftstromanhaftung. Beachte jedoch die Windbedingungen und die geplante Anwendung, da höhere Felgen anfälliger für Seitenwinde sein können.


Felgenbreite

Breitere Felgen verbessern die Aerodynamik, indem sie einen reibungsloseren Übergang von Reifen zu Felge schaffen, Turbulenzen verringern und damit die Gesamtleistung verbessern.


Speichendesign

Speichen, flach und aerodynamisch geformt, verringern den Widerstand, indem sie Turbulenzen im Luftstrom minimieren. Die Auswahl von Laufrädern mit weniger Speichen oder integrierten Speichendesigns kann die Aerodynamik weiter optimieren.


Nippel

Versteckte, in den Felgen integrierte Speichennippel verringern Turbulenzen und verbessern die Aerodynamik, insbesondere für die Rotationsbewegung.


Fazit

Der aerodynamische Widerstand ist ein entscheidender Faktor für die Leistung im Strassenradfahren. Die Optimierung seiner verschiedenen Komponenten kann zu erheblichen Gewinnen führen. Indem du dich auf die Körperhaltung, das Design des Fahrrads und die Auswahl des Laufradsatzes konzentrierst, kannst du deine Effizienz verbessern, die Geschwindigkeit erhöhen und deine Leistungsziele erreichen. Denk daran, dass kleine Anpassungen in jedem Bereich gemeinsam einen spürbaren Unterschied machen können. Nutze also die Wissenschaft der Aerodynamik und lass sie deine Radsportzielen vorantreiben!


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